Tipps für den Corona-Schutz bei der Tagesmutter

Was wir zum Schutz unserer Gesundheit tun können

Bildquelle: Pexels, Ketut Subiyanto

Seit Frühjahr 2020 beherrscht nur ein großes Thema die Medien: Corona ist in aller Munde; die Einschränkungen, die das Virus mit sich bringt, waren für viele von uns bis zum März 2020 völlig unbekannt: Scharfe Ausgangsbeschränkungen, Schließen von Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten, Zusperren von Gastronomie, Theater, Hotellerie usw.

Bei allem Hoffen und Bangen, die Seuche würde schnell in den Griff zu bekommen sein, zeigt sich nun – Stand Dezember 2020  – dass dem nicht so ist. Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben und dass Dinge, die uns vor einem Jahr noch völlig selbstverständlich erschienen, in der altbekannten Form bis auf Weiteres nicht mehr möglich sein werden.

Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, lautet: Was können wir tun, damit sich Covid 19 nicht ungebremst verbreitet?

Kindertagesstätten und Schulen sollen solange wie möglich offen bleiben, worüber Eltern, Tageseltern und Erzieher zwangsläufig sehr froh sind: Eltern, deren Urlaub und Überstunden aufgebraucht sind und die nicht wissen, wie sie die kommenden Monate die Betreuung ihrer Kinder stemmen sollen. Auch Lehrer-/innen, Tagesmütter/-väter und Erzieher/Kinderpfleger(-innen) freuen sich, solange ihre Schützlinge ihre Einrichtung täglich besuchen können und ein wenig Normalität gepflegt werden kann. Kinder brauchen andere Kinder und sie brauchen Bildung und Erziehung. Die Monate März und April 2020 sollen sich nach aller Möglichkeit nicht mehr wiederholen.

Damit Betreuungsstätten nicht zu Übertragungsstätten werden, wurden bereits allerhand Schutzmaßnahmen kommuniziert und umgesetzt. Wir möchten Ihnen auf dieser Seite Tipps für den Schutz gegen Corona bei der Tagesmutter geben. Für Sie als Eltern, jedoch allem voran für Sie als Tagesmutter.

Alle Tipps und Informationen entstammen vertrauenswürdigen und aktuellen Webseiten wie die Seite des Bundesverbands der Kindertagespflege und der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Aus Aktualitätsgründen sehen wir jedoch davon ab, die derzeit geltenden Beschränkungen nochmals zu benennen.

Tipps für Kindertagespflegepersonen

Sie als Tagesmutter/Tagesvater wissen natürlich, dass das täglich kommunizierte und so wichtige Abstandhalten in Ihrem Beruf mit Kindern und Babys schlichtweg unmöglich ist. Dennoch können Sie einiges tun, um die Ansteckungsgefahr mit Covid 19 so gering wie möglich zu gestalten. Bevor wir jedoch auf die zu verringernde Ansteckungsgefahr eingehen möchten, sollten Sie sich fragen, welchem Risiko Sie selbst ausgesetzt sind.

  • Gehören Sie selbst oder eine Person aus Ihrem Hausstand zur Risikogruppe?
  • Was können Sie als Tagespflegeperson tun, damit Sie sich selbst sowie Ihre Schützlinge (und deren Familie) vor einer Ansteckung schützen können?
  • Welchem Ansteckungsrisiko sind Sie außerhalb Ihrer Arbeit als Tagesmutter/Tagesvater ausgesetzt? Können Sie Kontakte weitgehend reduzieren oder sich auf das unbedingt nötige Maß beschränken?
  • Was können die Eltern Ihrer Tageskinder für Sie tun?

Falls Sie zu einer Risikogruppe gehören oder jemand in Ihrem Hausstand lebt, der sich zu dieser Gruppe zählen muss, so müssen Sie sich zwangsläufig überlegen, ob Sie sich dem Risiko psychisch wie physisch aussetzen können. Der Schutz der Gesundheit – der eigenen und der anderer Mitbürger – hat stets oberste Priorität.

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Einbeziehen der Eltern

Wir alle zusammen – Erzieher, Lehrer, Tagespflegepersonen, Eltern usw. – sitzen im gleichen Boot. Wir alle möchten, dass unsere Kinder gut und sicher betreut werden, dass Ihnen Bildung und Erziehung nicht nochmals verwehrt wird. Dennoch wünschen wir uns alle, wir mögen niemanden anstecken oder gefährden.

Aus diesem Grund ist es für Sie als Tagesmutter/Tagesvater unerlässlich, die Eltern Ihrer Schützlinge mit in den neuen Alltag einzubeziehen. Bitte sprechen Sie mit den Eltern, dass neue Regeln im Umgang miteinander gelten müssen, um einen weitgehend reibungslosen Ablauf in der Betreuung sicher zu stellen. Im besten Fall führen Sie die Gespräche per Videoschaltung oder draußen an der frischen Luft mit dem nötigen Abstand.

Sicher werden Ihnen die Eltern Ihrer Tageskinder viel Verständnis entgegenbringen – schließlich ist ein jeder von uns froh, sein Kind wieder in guten Händen zu wissen und seiner Arbeit nachgehen zu können.

Schutzmaßnahmen gegen das Ansteckungsrisiko

Eines ist klar: Ausschließend kann man eine Ansteckung mit Corona leider auch bei aller Vorsicht nicht. Dennoch können wir viel tun, um die Chance, an Covid 19 zu erkranken oder jemanden damit zu infizieren, erheblich zu reduzieren. Im Folgenden lesen Sie einige Maßnahmen, die Sie umsetzen sollten:

  1. Halten Sie stets Abstand zu den Eltern Ihrer Tageskinder. Auch wenn Sie etwas zu besprechen haben, sollte der Abstand mindestens 1.5 m betragen und draußen an der frischen Luft stattfinden. Im besten Fall führen Sie mit den Eltern Unterhaltungen per Video. Tragen Sie selber gute FFP2 Schutzmasken zu Ihrem Schutz und dem Schutz Ihrer Kinder. FFP2 Masken mit CE Zertifikat und aus Deutschland sind überall erhältlich.
  2.  Lassen Sie möglichst keine Personen außer Ihren Tageskinder Ihre Räumlichkeiten betreten. Die Eltern können Ihre Kinder an der Türe oder am Gartentürchen abgeben. So werden Kontakte vermieden.
  3. Befestigen Sie einen Desinfektionmittel-Spender an Ihrer Haustüre mit flüssigem Mittel. Bitte verwenden Sie nach Möglichkeit kein Spray, das die Kinder einatmen könnten.
  4. Halten Sie die Eltern Ihrer Tageskinder mittels Infoblättern und Hygienemaßnahmen auf dem Laufenden.
  5. Stellen Sie für den Notfall Mund-Nasen-Schutzmasken bereit, falls ein Elternteil Ihre Räumlichkeiten betreten muss. Bitten Sie die Eltern der Kinder – auch beim Abgeben an der Türe – Masken zu tragen.
  6. Staffeln Sie die Bring- und Abholzeiten nach Möglichkeit, damit sich die Eltern nicht treffen bzw. kein „Stau“ vor der Wohnungstüre aufkommt.
  7. Waschen Sie Ihre eigenen und die Hände Ihrer Tageskinder häufiger als sonst. Die Hände Ihrer Schützlinge sollten Sie nach dem Bringen gleich gründlich mit Seife reinigen.
  8. Lüften Sie regelmäßig.
  9. Desinfizieren Sie Türklinken und alle Dinge, die häufig angefasst werden, mehrmals täglich.
  10. Wechseln Sie Handtücher, Geschirrtücher täglich und waschen Sie sie auf mindestens 60 Grad.
  11. Wickeln Sie Ihre Schützlinge mit Gummihandschuhe, reinigen und desinfizieren Sie anschließend die Wickelunterlage.
  12. Versuchen Sie, wo immer möglich, Speichelkontakt zu vermeiden. Erfolgt selbiger dennoch durch Husten oder Niesen, waschen Sie sich gründlich und ziehen sich um.
  13. Gegenstände wie Spielsachen, die die Kinder häufig benutzen, sind ebenfalls mindestens alle drei Tage gründlich zu reinigen.
  14. Bitte versuchen Sie sich selbst nicht ins Gesicht oder an die Schleimhäute zu fassen und lernen Sie – wenn altersbedingt schon möglich – dies auch Ihren Schützlingen.

Uns ist allen klar, dass auch die besten Maßnahmen gegen das Corona-Virus nicht automatisch keine Infektionen nach sich ziehen. Wir können jedoch einen ganz erheblichen Beitrag – ob pädagogisches Fachpersonal oder Eltern – dazu beitragen, dass sich das Virus nur sehr langsam verbreiten kann. Mit einer sehr langsamen Verbreitung der tückischen Krankheit wäre das drohende Risiko einer Überlastung unseres Gesundheitssystem nicht mehr allgegenwärtig.

 

 

Tipps im pädagogischen Alltag

Sie als Tagesmutter können natürlich ebenfalls einiges tun, um Ihre Tageskinder spielerisch mit den neuen Hygienemaßnamen vertraut zu machen. Kinder gewöhnen sich in den meisten Fällen sehr schnell an Dinge, die uns Erwachsene teils noch jahrelang unpassend oder fremd erscheinen. Hier einige Tipps zusammengefasst:

  1. Masken basteln und aufsetzen: Wie sieht man denn hinter einer Maske aus?
  2. Regelmäßiges Händewaschen als Erlebnis gestalten (beispielsweise einen Stempel auf den Arm, wer Hände gewaschen hat) und viel loben
  3. Gummihandschuhe und Masken mit ins Spiel einbeziehen: Dem Kuscheltier eine Maske tragen lassen; die Puppe mit Handschuhen wickeln usw.
  4. Die Fragen der Kinder zum Thema Corona so gut es geht beantworten, ohne den Kleinen Angst zu machen. Gerade für Kinder war das Jahr 2020 schwierig: Keine Schule, kein Kindergarten oder Krippe, wochenlang kaum Kontakt zu anderen Kindern und besorgte, vermutlich gestresste Eltern. Ihre Tageskinder dürfen also ruhig wissen, warum wir Masken tragen und besondere Vorsicht walten lassen; wir sollten Ihnen aber ebenfalls Sorgen und Angst in Bezug auf Krankheiten und Verluste nehmen.

Hier finden Sie eine Seite, mit den zwölf typischen Kinderfragen und den besten Antworten darauf: 12 typische Kinderfragen und Vorschläge für kindgerechte Antworten

Auf der Seite von Eltern.de finden auch Sie als Eltern nützliche Tipps und Artikel, die Kinder und Eltern bewegen.

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Erkältungssymptome bei Kindern

Ein viel diskutiertes Thema rund um die Betreuung in Schulen und Kindertagesstätten ist das Aufnehmen von Kindern mit Erkältungssymptomen. Während zu Beginn der Corona-Krise alle Kinder mit auch nur einem leichten Schnupfen sofort aus den Betreuungseinrichtungen „verwiesen“ wurden, ist man mittlerweile etwas umsichtiger mit dem Ausschluss von Kindern mit leichten Erkältungs-Symptomen.

Selbstverständlich wäre es besser, seinen Liebling auch bei einer leichten Erkältung zuhause lassen zu können, doch die meisten Eltern genießen den Luxus nicht, sich nach keinem Arbeitgeber richten zu müssen. Der Urlaub ist aufgebraucht, die Überstunden weg und das schlechte Gewissen meldet sich bei jedem Fernbleiben sofort. Um diese belastende Situation der Eltern zu mildern, gelten derzeit (Stand November 2020) folgende Regeln:

    1. Ihr Kind darf mit leichten Erkältungssymptomen betreut werden. Leichte Symptome einer Erkältung sind Schnupfen und gelegentlicher Husten. Bei trockenem, oftmaligem Husten ist das Kind zuhause zu lassen.
    2. Ihr Liebling darf die Einrichtung NICHT besuchen, wenn er Fieber, trockenen Husten, eine Störung des Geruchs- oder Geschmacksinns, Halsschmerzen usw. aufweist.
    3. Das pädagogische Fachpersonal und Tageseltern sind angehalten, bei Erkältungssymptomen der Kinder genau hinzusehen und im Zweifel die Eltern um Abholung zu bitten.
    4. Den Eltern die dringende Bitte, ihr Kind wirklich nur gesund oder mit einem leichten Schnupfen in die Einrichtung zu bringen. Alle profitieren davon, wenn die Betreuungsstätten so lange wie möglich offen bleiben können.
    5. Die oben aufgeführten Regeln können sich jederzeit bei stark steigenden Zahlen ändern. 

Tipps und Wissenswertes für Eltern

Gerade Eltern machen seit Beginn der Corona-Krise eine schwierige Zeit durch. Schulpflichtige Kinder mussten über Wochen zuhause betreut und beschult werden, Krippen- und Kindergartenkinder waren ebenfalls lange Zeit ohne weiteren Kontakt zu Spielgefährten und wünschten sich von ihren Eltern Aufmerksamkeit, Spiel und Zuneigung.

Uns Eltern kostete die Zeit im Frühjahr 2020 viele Nerven: Sorgen um die Kinder und den Arbeitsplatz und die Verunsicherung, wie es weitergehen würde. Erleidet mein Kind durch das Virus Schäden; wie lange kann ich mein Kind ohne Schaden zu nehmen von seinen Freunden, Verwandten wie Oma und Opa oder den Nachbarskindern trennen; wie kommen wir finanziell durch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit usw.?

Durch die Öffnung der Bildungseinrichtungen hat sich die Lage wieder etwas entspannt; von Normalität sind wir jedoch noch weit entfernt. Wir als Eltern haben ebenfalls den Auftrag, dafür zu sorgen, dass sich das Virus nur langsam verbreiten kann.

Aus diesem Grund gibt es ebenfalls einige Punkte zu beachten, damit ein reibungsloser Ablauf bei der Tagesmutter oder in Kindertageseinrichtungen weiterhin gewährleistet werden kann. 

  1. Geben Sie Ihren Liebling bitte nur ganz gesund in die Betreuung. Das bedeutet: Kein trockener Husten, kein Fieber, kein Durchfall oder Erbrechen in den letzten 48 Stunden, keine Halsschmerzen, keine Störung des Geruch- und/oder Geschmackssinns.
  2. Kinder, die nur einen Schnupfen ohne weitere Krankheitsanzeichen aufzeigen, dürfen die Einrichtung/die Tagesmutter besuchen.
  3. Geschwisterkinder ohne Krankheitsanzeichen dürfen die Einrichtung ebenfalls besuchen.
  4. Es gibt keine Auflagen für Kontaktpersonen von Kontaktpersonen.
  5. Geben Sie Ihren Schatz stets draußen an der Türe a; betreten Sie die Einrichtung nicht.
  6. Tragen Sie auch beim Abgeben und Abholen stets einen Mund-Nasen-Schutz.
  7. Klären Sie Fragen telefonisch oder vereinbaren Sie einen Termin, an denen Sie sich mit dem Fachpersonal bzw. Ihrer Tagesmutter ungestört unterhalten können. Eine sehr gute Alternative zum persönlichen Gespräch ist die Unterredung per Videokonferenz. 
  8. Erklären Sie Ihrem Kind, warum der Ablauf anders ist als gewohnt, ohne ihm Angst zu machen. Kinder möchten verstehen und gewöhnen sich sehr schnell an andere Abläufe.
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Fazit

Corona, Covid 19, Krankheit, Seuche, Virus – all diese Begriffe beherrschen seit Monaten unsere Medien. Tagtäglich werden wir zigfach damit konfrontiert, dass es Mächte über uns gibt, denen wir uns unterzuordnen haben. Corona stellt unser Leben auf den Kopf, wie es die meisten von uns noch nicht kannten. Ausgangsbeschränkungen, Verbote, Verunsicherung. Dennoch sind wir dem Virus nicht schutzlos ausgeliefert. Wir alle zusammen können entscheidend dazu beitragen, dass sich das Frühjahr 2020 nicht noch einmal wiederholt, dass unsere Kinder betreut werden, Bildung und Erziehung genießen.

Beachten wir die gängigen Corona Regeln (Abstand, Hygiene, Maske) und verzichten wir in diesen Zeiten auf liebgewonnene Dinge wie touristische Reisen, Partys und große Menschenansammlungen, gelingt es uns hoffentlich, die Seuche einzudämmen, bis ein Impfstoff gefunden ist. Auch ein Impfstoff jedoch wird die Lage nicht sofort merklich entspannen: Bis wir unser unbeschwertes Leben wieder führen können, bis Partys, Konzerte, Fernreisen, Demonstrationen usw. ohne Auflagen wieder uneingeschränkt möglich sein werden, wird noch viel Zeit ins Land ziehen müssen.

Wir alle haben es jedoch in der Hand, ob wir aus der „Erfahrung Corona“ als Einheit hervorgehen oder ob Menschen ihr Leben für die Ignoranz einiger Weniger lassen müssen. Auch für (etwas ältere) Kinder wird das Jahr 2020 prägend sein und wir als Eltern oder pädagogisches Fachpersonal sind dafür zuständig, unseren Schützlingen einerseits die Weitsicht unseres Handels zu vermitteln und dennoch die Angst zu nehmen. Stellen wir uns dieser Herausforderung! Alles Gute für Sie und Ihre Familie; bleiben Sie gesund!

 

Bilderquellen:
Photo by Maksim Goncharenok from Pexels
Photo by Markus Winkler from Pexels
Photo by Anna Shvets from Pexels

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