Wer sein Kind außerhalb der Familie betreuen lässt, bekommt die Leistung nicht umsonst. Von der Kinderkrippe, über Kindergarten, Kindertagesstätten oder Tagesmütter – für jede Form der Betreuung fallen Kosten an. Welche Kosten für die Kinderbetreuung kommen auf mich zu und welche Kinderbetreuungsart ist die geeignetste?

Kosten bei Städtische oder paritätische Einrichtungen

In den öffentlichen Betreuungsstätten wie Kindergarten, Krippe oder Hort arbeiten qualifizierte Mitarbeiter, die entsprechend entlohnt werden müssen. Zu diesen Kosten kommen Versicherungskosten sowie natürlich die Kosten für die Räume, das Mittagessen und die gesamte Verwaltung. Anteilig zahlen Eltern für ihre Kinder in diesen Einrichtungen einen monatlichen Betrag. In städtischen und kirchlichen Betreuungseinrichtungen richtet sich der zu zahlende Beitrag in den meisten Fällen nach dem Familieneinkommen. Wer zwei oder mehr Kinder unterbringt, erhält einen sogenannten Geschwisternachlass. Die Höhe der Kosten ist von Bundesland zu Bundesland und sogar in den verschiedenen Städten extrem unterschiedlich. Einige wenige Städte bieten sogar kostenlose Plätze an. Den genauen Betrag kann man bei den Fachdiensten Jugend in den Stadtverwaltungen erfragen. Unterschiedlich sind auch jeweils die Kosten für den Kindergarten oder die Hortbetreuung in ein und derselben Einrichtung. Für eine erste Information kann man sagen, dass man für einen Betreuungsplatz mit mindestens 150,- € mtl. rechnen muss. Es kann aber durchaus auch Gemeinden geben, bei denen ein Platz bis zu 300,- € mtl. kostet. Hinzu kommen meistens noch Getränkegelder oder einige Euros für Bastelmaterial, Ausflüge und Fahrten.

Kosten von Tagesmüttern

Auch Tagesmütter können natürlich nicht umsonst arbeiten. Die meisten Tagesmütter verdienen ihren Lebensunterhalt – oder einen Teil ihres Einkommens – damit, dass sie die Kinder anderer Eltern betreuen. Sie stellen Räume zur Verfügung, Spielzeuge für drinnen und Spielgeräte für draußen – und nicht zuletzt auch ihre Arbeitszeit und eine Reihe von Ausbildungszeiten – die sie vorfinanziert haben. Tagesmütter hatten lange Zeit einen etwas anrüchigen Ruf. Völlig zu Unrecht, wie eigentlich jedem klar sein muss. Denn gerade Tagesmütter machen eine Arbeit, die ebenso extrem hohes Verantwortungsbewusstsein voraussetzt, wie auch diszipliniertes und pädagogisch umsichtiges Verhalten. Eine Tagesmutter muss absolut zuverlässig sein – und von den meisten, die schon länger in diesem Beruf arbeiten, kann man davon auch ausgehen. Das Gehalt der Tagesmütter war diesem Anspruch in den letzten Jahren in keiner Weise angepasst. Denn sie müssen von dem was sie Einnehmen noch ihre Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 6-10 €, bleibt nach Abzug aller Kosten, eigentlich kaum Geld übrig, dass die Leistung entsprechend honorieren würde. Aber auch hier gilt: Es gibt keine Regelung für alle Fälle. Da Tagesmütter in ihrem Betreuungsangebot vor allem zeitlich wesentlich flexibler sind als große Betreuungseinrichtungen, muss auch für jedes Kind direkt mit der Tagesmutter das Entgelt besprochen und ausgehandelt werden. Für Wochenendbetreuung mit Übernachtung werden die Kosten sicher entsprechend höher sein, als beispielsweise lediglich eine Vormittagsbetreuung. Tagesmütter bieten sowohl stundenweise Betreuung und Begleitung der Kinder an, als auch Pauschalangebote, die monatlich abgerechnet werden.

Großeltern, Leihomas, Ersatzomas

Kinderbetreuung durch die Großeltern ist oft nicht mit außergewöhnlichen Kosten verbunden. Jedenfalls nicht, wenn die Großeltern auf ein Zusatzeinkommen nicht angewiesen sind. Dennoch sollte man auch ihre Leistung angemessen honorieren. Auf welche Weise das geschieht, kann individuell besprochen und umgesetzt werden.

Etwas anders ist es bei Leih- oder Ersatzomis. Sie gehören ja nicht wirklich zu Familie und bringen eine Leistung. Manche Rentnerin ist auch auf ein Zusatzeinkommen angewiesen. So ist es notwendig, auch mit einer Ersatzoma oder einem Ersatzopa, über die Entlohnung zu verhandeln und diese Konditionen auch vertraglich festzuhalten. Auch Rentner unterliegen ab einem gewissen Hinzuverdienst der Besteuerung. Unbedingt sollte man sich darüber informieren, um bei der Bezahlung diese Grenzen berücksichtigen zu können. Ebenso ist daran zu denken, ob Kinder in fremden Privathaushalten, also bei den Ersatzomis, versichert sind.

Sämtlich Kosten, die durch die Kinderbetreuung aus beruflichen Gründen entstehen, können sich steuergünstig auswirken. Das gilt für außerhäusliche Betreuung ebenso, wie für eine Hilfskraft, die nach Hause kommt und die Kinder dort betreut. Auch unter diesem Gesichtspunkt sollte eine Kinderbetreuung gesehen werden. Wichtig ist, dass alle Zahlungen quittiert und nachgewiesen werden können.

3 Comments on Kosten der Kinderbetreuung

  1. Ich wüsste zu gern, woher derjenige, der diesen Artikel geschrieben hat, die informationen zu den 6-10 Euro bekommen hat.
    Da würde sich ein Umzug doch glatt lohnen 😉
    Ich arbeite als Tagesmutter und ein Gehalt von 6-10 Euro ist utopisch. Bei uns beginnt es bei 3,80 Euro, der Höchstsatz liegt bei 5,20€ pro Stunde…

    Das macht keinen Spaß mehr

  2. Jede Putzfrau bekommt mehr
    Dazu noch selber versichern / Rentenbeiträge

    Wo liegt nochmal der Gesetzliche mindestlohn
    Pa echt ne lachnummer finanziell für ne Tagesmutter

    Ich gehe als Hauptverdiener bei uns noch 220 Std. monatlich arbeiten und meine Frau als Tagesmutter.
    Bei zwei eigenen Kids passt das gerade das am Monatsende gerade mal was Übrig bleibt.

    Man sollte nur ansatzweise die Stundensätze der Tagesmütte mit denen der ERzieherinnen in Einrichtungen gleichstellen, weil Sie es mehr als verdient haben

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