Checkliste für Tagesmütter zum Durchstarten

Eine gute Vorbereitung ist für jeden Job wichtig. Als Tagesmutter aber trägt man besonders große Verantwortung und sollte bis ins Kleinste an alles gedacht haben, was man als Tagesmutter benötigt. Kinder und Eltern haben Ansprüche, die man im Vorfeld kennen sollte. Aber auch die eigenen Bedürfnisse dürfen nicht auf der Strecke bleiben, wenn man sich für die Arbeit als Tagesmutter entscheidet. Um das alles zu gewährleisten, ohne in ein Chaos zu fallen, weil man hier und dort noch etwas anschaffen oder besorgen muss, Genehmigungen einholen oder Anträge stellen muss. Nach Möglichkeit sollte beim Start alles fertig sein, damit man sich als Tagesmutter ganz auf die neue Aufgabe der Kinderbetreuung einlassen kann.

Am Anfang scheint alles Neue unübersichtlich und verwirrend. Um sich dennoch nicht in den vielen Anforderungen und Eindrücken zu verwuseln, lohnt eine Checkliste für den Start als Tagesmutter.

Checkliste für den Start als Tagesmutter

Diese Liste ist ein Grundstock, der auf jeden Fall erfüllt sein muss. Sie können Sie natürlich jederzeit mit individuellen Ideen und Angeboten erweitern. Um nichts zu vergessen, schreiben Sie immer alle Ideen und Todo’s sofort auf. Sie werden schnell erkennen, wie hilfreich das ist.

  • Lehrgänge zur Eignung als Tagesmutter
    werden von Jugendämtern, Familienbildungsstätten, Volkshochschulen und andere Erwachsenenbildungseinrichtungen angeboten
  • Erlaubnis zur Kindertagespflege / Pflegeerlaubnis des zuständigen Jugendamtes (§43 KJHG) bei einem Betreuungsumfang von mehr als 15 Std. wöchentlich bzw. mehr als drei Monaten. Diese Erlaubnis gilt in den meisten Bundesländern 5 Jahre.
  • Kranken-, Renten-, Unfall- und Haftpflichtversicherung
  • Gesundheitszeugnis das in regemäßigen Abständen beim Gesundheitsamt erneuert werden muss.
  • Führungszeugnis erhalten Sie bei Ihrer Polizeidienststelle

Außerdem sollten Sie als Persönlichkeit einige Eigenschaften aufweisen, z.B.:

  • Kooperationsbereitschaft mit Eltern
  • Geduldig zuhören können und klare Anweisungen erteilen können
  • Mehr als ausreichende Kenntnisse in der Kindertagespflege haben
  • Einen „Erste Hilfe Kurs“ absolviert und verinnerlicht haben
  • Gesundheitlich voll belastungsfähig sein

Das Jugendamt überprüft in unregelmäßigen Abständen unter anderem auch diese Eigenschaften zu Ihrem und zum Wohl der Kinder. Dazu macht es Hausbesuche und spricht mit Ihnen über Probleme oder mögliche Verbesserungen. Besonders wird darauf geachtet, dass

  • Ihre Motivation zur Tagesmutter aus Überzeugung steht
  • Sie Kindern eine gute Erziehung und auch Grundbildung vermitteln können
  • Sie Erfahrung im Umgang mit Kindern haben
  • Sie liebevoll und respektvoll auch in schwierigen Situationen reagieren
  • Keine Gewalt in verbaler oder körperlicher Form angewendet wird
  • Sie körperlich und seelisch belastbar sind
  • Sie bereit sind, sich weiterzubilden und ihren Kompetenzbereich, wenn nötig, erweitern
  • Sie in Notfallsituationen klar und richtig entscheiden können, ohne in Panik zu geraten
  • Konsequentes freundliches Reagieren auch auf „schwierige“ Kinder

Anforderungen an die Ausstattung der Räume einer Tagesmutter

Grundvoraussetzungen, die für den Aufenthalt der Kinder sind geeignete Räume zum Spielen, Ruhen und Toben. Nach Möglichkeit sollte ein Garten vorhanden sein oder ein Spielplatz, der ohne lange Wege täglich erreichbar ist.

  • Die Räume sollen leicht zu reinigen und klar vom eigenen Wohnbereich getrennt sein
  • Vorhanden sein muss:
  • Ein Raum zum Spielen und Toben
  • Eine Möglichkeit für die Kinder sich abgeschirmt auszuruhen
  • Eine Sitzecke für die Einnahme der Mahlzeiten
  • Wickeltisch
  • Kinderbett für Mittagspausen
  • Hochwertige und stabile Ausstattung: Hochstuhl, Esstisch, Besteck & Geschirr
  • Küche die den Anforderungen an die Hygiene genügt. Achtung: wenn sie selbstzubereitete Nahrung anbieten, benötigen Sie eine Erlaubnis
  • Eine gemütliche kuschelige Leseecke
  • Nassräume, die es den Kindern erlauben, selbstständig sauber zu werden
  • Ausreichend Spielkisten und Regale, in die einfach ein- und ausgeräumt werden kann
  • Steckdosen müssen gesichert sein
  • Scharfe Ecken und Kanten an Möbeln mit entsprechenden Puffern entschärfen
  • Keine Aufputzleitungen in den Räumen, die sich lockern können
  • Fenster gegebenenfalls abschließbar
  • Kuscheldecken und –Kissen
  • Vorlesebücher und Spiele

Kinder wollen draußen sicher spielen

Ein eigener Garten ist natürlich wunderbar geeignet, ihn kindgerecht herzurichten. Hier können geprüfte Spielgeräte aufgebaut und ein Sandkasten aufgestellt werden. Ein Teich ist zwar wunderschön, sollte aber nicht für Kinder zugänglich sein. Besser darauf verzichten, als ein Risiko einzugehen. Rasenfläche auf dem auch getobt und mit dem Ball gespielt werden darf sollte auf jeden Fall angeboten werden. Vielleicht haben Sie sogar die Möglichkeit, mit den Kindern ein kleines Stück Acker anzulegen, wo sie selber zu kleinen Gärtner werden und beobachten können, wie ihre ‚Arbeit‘ Früchte trägt.

Ein Garten ist kein Pflichtprogramm. Natürlich können Sie ebenso gut gepflegte, sichere Spielplätze besuchen. Diese Besuche sollten mit den Eltern vorab besprochen werden. Auch andere Aktivitäten außer Haus stehen bei Kindern hoch im Kurs, informieren Sie sich über Kinderangebote und –feste oder organisieren sie sie gemeinsam mit anderen Tagesmüttern.

Bildnachweis: © fotomek – Fotolia.com

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*