Giftstoffe in Kinderprodukten – Wer ist verantwortlich?

Produktwarnung von test.de

Aktuell häufen sich die Meldungen über Kinderprodukte, die mit Schadstoffen in den Handel kommen und gerade für Kleinkinder sehr gesundheitsgefährdend sein können. Meldungen wie die „Chrom VI in Lederschuhen“ und „Plastik Clogs enthalten krebserregende Stoffe“ in den Medien verunsichern die Eltern.

Besonders oft erwähnt werden dabei Kinderprodukte die in Kontakt mit der Haut kommen oder gerne von Kindern in den Mund genommen werden. Denn gerade bei solchen Dingen kann es leichter vorkommen, dass Giftstoffe in den Körper wandern.

Warum besteht Gefahr?
Leider kann man diese körperfremden Stoffe selten riechen oder wahrnehmen. Im Körper angelangt sind viele Substanzen gefährlich für die Heranwachsenden. So fordern die Experten des Umweltbundesamtes seit längeren eine Reduzierung des Grenzwertes für  Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die jetzt erst wieder in Kinderschuhen gefunden wurden. Nicht ohne Grund, denn die Substanz gilt als äußerst oder zumindest hochgradig krebserregend. Kinder sollten den Kontakt auf jeden Fall meiden, um ein Risiko auszuschließen.

 

Worauf sollten Tagesmütter achten und welche Produkte sind besonders gefährdet?

Besonders problematisch sind hauptsächlich Produkte, die Eltern selber kaufen oder in die Kinderbetreuung mitbringen. Natürlich haben Tagesmütter selber oft nur wenig Einfluss auf die Ausstattung an privater Kleidung der betreuten Kinder. Leider machen sich manchmal Eltern etwas zu wenig Gedanken über die Umgebung ihrer Kinder.

Allerdings muss man noch einmal unterscheiden zwischen potentiell gefährlichen Stoffen, die Kinder daheim aufnehmen und Potential durch den Kontakt bei der Tagesmutter. Denn Tageskinder verbringen in der Regel ja viele Stunden in der Woche in der Betreuung.

Warum besteht Gefahr?

Neben dem Unmut von Eltern besteht zu einem sehr kleinen Teil auch die Möglichkeit, dass die Tagesmutter für Haftungsfragen in Regress genommen wird. Uns ist zwar kein Fall bekannt, doch theoretisch ist es rechtlich gesehen die Aufgabe einer Tagesmutter für die Entwicklung des Kindes, für körperliches und seelisches Wohl Sorge zu tragen. Wenn jetzt von Produkten und Stoffen bekannt wird, dass diese eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, sollte die Kinderbetreuung auf jeden Fall reagieren und diese aus den eigenen Räumen verbannen. So zeigt die Tagesmutter auch Verantwortung dem betreuten Kind gegenüber.

Was kann noch belastet sein?

Potentiell gefährlich sind vor allem Materialien mit Hautkontakt oder Dinge die mit der Nahrungsaufnahme zu tun haben. Es schadet nicht zum Beispiel folgende Gegenstände in den Betreuungsräumen zu prüfen:

  • Schuhe
  • Kleidung die von der Tagesmutter gestellt wird
  • Tisch, Stühle, Einrichtung
  • Besteck und Geschirr
  • Spielzeuge aus Plastik
  • Spiele mit unangenehmen Gerüchen
  • Sachen die sich leicht verschlucken lassen (z.B. Knete und Bastelgegenstände)
  • Kleber oder Handwerksmaterialien
  • Filzstifte und Farben

Hier lohnt es sich nicht nur aus Haltbarkeitsgründen auf ganz billiges Spielzeug und Ausstattung zu verzichten. Denn gerade Materialien die auch für den Kindergarten gedacht sind, sind qualitativ manchmal deutlich hochwertiger und  wurden noch einmal extra auf gefährliche Stoffe geprüft.

 

Um was sollte sich die Tagesmutter kümmern?

Wer die eingangs erwähnten, möglicherweise belastenden Schuhe trotzdem tragen will, sollte laut WDR zum Schutz seiner Gesundheit unbedingt Socken anziehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät Verbrauchern generell, auf jeden Fall Produkte mit einem sehr unangenehmen Geruch zu meiden. Wenn möglich bei verdächtigen Produkten generell den Kontakt mit der Haut vermeiden.

Wenn man seine Arbeit ganz super machen möchte, kann man die Gelegenheit auch nutzen, um die Eltern aufzuklären. Oftmals zeigt die Erfahrung, dass auch viel Unwissenheit auf Seiten der Eltern vorhanden ist.

So sollten Eltern darauf achten:

  • Gesunde Kleidung aus Bio Baumwolle nutzen
  • Billiges Spielzeug meiden, gerade Spielzeugbeigaben von Kinderzeitungen stehen wieder in der Kritik
  • Hochwertige Krabbelschuhe bei tausendkind, vielleicht sogar aus Naturfell
  • auf Wasserspielzeug aus Plastik verzichten
  • Farben ohne Lösemittel, zum Beispiel Naturharzlacke aus pflanzlichen und tierischen Rohstoffen (ohne Rohstoff Erdöl) verwenden
  • Generell lieber Produkte mit Bio-Siegel kaufen
  • u.v.m.

Natürlich gibt es noch viele weitere Wege. Haben sie auch einen wertvollen Hinweis? Schreiben Sie uns einen Kommentar!

 

Bilderquelle: www.test.de

 

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